melting minds

Die Arbeiten von Lena Grewenig zeigen zarte Körper, die sie auf der Leinwand zerlaufen und wieder zusammenfügen lässt. Zwischenmenschliche Begegnungen, zarte, fragile Körperteile, Haut, zarte Berührungen, die zugleich auch von einer Stärke zeugen, wie es die Installation der starken Amazonen in der Mitte des Raumes thematisiert. Frauen, die „männergleich“ kämpfen und für ihre Stärke stehen und zugleich aber zart und schön sind.

In ihren Arbeiten scheint zunächst das Körperliche im Vordergrund zu stehen, dessen Farben sie auf verschiedenen Ebenen durchscheinen lässt und ähnlich einer Narbe auf der Haut, die kaum mehr erkennbar, von vergangenen Erfahrungen und Verletzungen erzählt und Schicht um Schicht nur noch verschwommen, wie eine Erinnerung, zu sehen ist.

Lena Grewenig bedient sich Assoziationen, Traumpassagen, Erinnerungen, die schließlich zusammengefügt zu eigenen Identitätsfragen werden. Was sehen wir? Was hören wir?

Wir sehen Arbeiten, die aus dem Situativen entstehen und den Prozess, die Spuren ihres Schaffensaktes sichtbar machen. Wir sehen Spuren von Farben, Linien, Faltungen der Leinwand. Die Arbeiten erscheinen skizzenhaft, beinahe unvollendet, angedeutete Erinnerungen, die fortgeführt werden wollen, wie in einem schwer zu fassenden Schwebezustand, wie in einem Traum. Einander überlappende Bilder, die wir im Alltag wahrnehmen und obwohl sie zunächst nichts miteinander zu tun haben, bauen sie in unseren Köpfen Beziehungen zueinander auf und werden miteinander verknüpft, um zu einem ganz neuen Bild zu werden.

Was ist Traum und was ist Wirklichkeit? Was ist Realität und was ist Fiktion?

Eine Unterscheidung ist schwierig.

Ihre Arbeiten sind als Übergänge zu verstehen, sowohl formal als auch inhaltlich: formale Übergange, welche die Gattungen betreffen, inhaltliche Übergänge, die von der Fremdbestimmung erzählen und in eine Selbstbestimmung übergehen und schließlich zu melting minds werden.