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PEACE

  • Jacqueline Jakobi
  • 1. Juli 2017
  • 2 Min. Lesezeit

Wie geht Frieden eigentlich? Und wo beginnt Frieden?

In der Vergangenheit wurde Frieden gerne mit Tauben, Regenbogen und Blumen dargestellt – heute erscheinen uns diese Symbole abgenutzt, ihre Bedeutung abgeschwächt.

Die Ausstellung in der SCHIRN geht andere Wege, um sich mit diesem Thema auseinanderzusetzten und zeigt auf, dass Frieden von Interaktion und Kommunikation aller im Ökosystem existierender Akteure bestimmt wird und richtet den Blick auf Aspekte, die seit jeher das Leben und Zusammenleben der Menschen ermöglichen.

Frieden ist weit mehr als ein Zustand ohne Krieg. So zeigen die Arbeiten der Künstler auch, dass Frieden nicht nur die Kehrseite militärischer Gewalt ist, sondern ein Prozess der Interaktion zwischen Menschen und Natur.

Es geht um die Freiheit des Denken, die Toleranz von Koexistenzen - es geht um die Einstellung des Lebens. Die Ausstellung regt zu Denkanstößen an und gibt neue Impulse.

So lädt Lee Miniei beispielsweise die Besucher in Holzkabinen ein, und lässt sie dort Botschaften an Menschen zu verfassen, denen man schon lange etwas mitteilen wollte. An wen möchte man einen Brief adressieren? Wen hat man womöglich einmal gekränkt? Mit wem möchte man Frieden schließen? Ein Vortrag über Wasser von David Foster Wallace regt zum Nachdenken über Einsamkeit und Empathie an.

Das Nachdenken über sich selbst, Balance finden, der innere Frieden, herausfinden, wie Dinge funktionieren - ist das eine Form des Friedens?

Ein Wandbild von Minerva Cuevas kritisiert die Vermarktungsstrategien globaler Nahrungsmittelkonzerne. Statt Evian prangt auf dem Label des bekannten Trinkwassers das französische Wort für Gleichheit: Égalité. Gibt es diese Gleichheit überhaupt? Wasser für alle?

Auch die Arbeit von Ulay Whose Water is it beschäftigt sich mit der begrenzten Ressource: Auf eine heiße Herdplatte tropft unaufhörlich Wasser und verdampft.

Doch nicht allen Künstlern geht es um eine kritische Auseinandersetzung mit der modernen Konsumgesellschaft. Einige widmen sich einfach dem Austausch mit anderen Menschen - oder auch Tieren. So zum Beispiel Michel Houellebecq mit dem für seinen verstorbenen Hund errichteten Andachtsraum. Zwischen Plüschtieren, Aquarellzeichnungen, Fotografien ist zwischen Holzwänden, altmodischer Tapete und Vitrinen der Raum einem geliebten Haustier gewidmet. So privat, dass die Frage aufkommt, was es mit Kunst zu tun hat. Und kennt man das Wesen Houellebecq, drängt sich weiter die Frage nach Frieden auf, weiß man doch um seine zivilisierende Kraft der Unversöhnlichkeit.

>> Eine vielfältige Ausstellung, die das Auge zwar viel schweifen, doch bei einigen Arbeiten auch fokussieren lässt. Zwischen dem Wühlen in Wolle aus Abfall industrieller Textilproduktion oder dem Entspannen zwischen Palmen auf kargen Mobiliar wird eine im Grunde politische Ausstellung zu einem unverbindlichen Wohlfühl-Ereignis, dessen Thema - Peace - zu Beliebigkeit umzuschwenken scheint. Der Anspruch der Ausstellung scheint sich weniger als politische Demonstration zu verstehen, sondern vielmehr zu einem philosophischen subjektiven Nachdenken darüber, wie Frieden eigentlich geht.

PEACE

1. Juli bis 24. September 2017

Schirn Kunsthalle Frankfurt

 
 
 

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