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Yasuaki Kitagawa: Don't touch the dug potatoes


Der japanische Künstler und Philosoph Yasuaki Kitagawa befasst sich mit seiner aktuellen Installation in den Räumen der Galerie Perpetuel mit der Zeit.

Die Zeit – ein Nacheinander von Zuständen und Ereignissen. Erlebbar und messbar. Zeit wird in Einheiten getaktet. Sekunden, Minuten, Stunden. Tage, Wochen, Monate und Jahre. Zeit ist eine physikalische Größe für Vergänglichkeit und Veränderung. Sie ist weder aufhaltbar noch wiederholbar. Durch Zeit ist uns die Wahrnehmung der Übergänge von Gegenwart in Vergangenheit oder in Zukunft ermöglicht; doch wir können uns gedanklich in die Vergangenheit versetzen oder über die Zukunft nachdenken.

Zeit ist abhängig von unserer Wahrnehmung: Wir haben Zeitmangel, Langeweile oder befinden uns um Flow. Menschen sind unterschiedlich. So bevorzugt der eine die Stille und ereignisarme Situationen, die ein anderer wegen der in ihr empfundenen Langeweile meidet. Auch die Zeitdauer ist in erster Linie ein Gefühl. Wir messen die Zeit, indem wir sie mit Situationen aus der Vergangenheit in Beziehung setzen – und das Gefühl muss nicht immer mit dem Zeiterleben identisch sein. Die subjektiv erlebte Zeit ist nicht mit den Kategorien der gemessenen Zeit vergleichbar.

Was ist die Zeit? Mit dieser Frage beginnt auch das sechste Kapitel von Thomas Manns „Der Zauberberg“. Dort heißt es: „Ein Geheimnis, wesenlos und allmächtig. Eine Bedingung der Erscheinungswelt, eine Bewegung, verkoppelt und vermengt dem Dasein der Körper im Raum und ihrer Bewegung. Wäre aber keine Zeit, wenn keine Bewegung wäre? Keine Bewegung, wenn keine Zeit? Frage nur! Ist die Zeit eine Funktion des Raumes? Oder umgekehrt? Oder sind beide identisch? Nur zu gefragt!“

Auch Immanuel Kant gibt auf die Frage nach der Zeit eine Antwort. Für ihn ist Zeit eine Form der Anschauung. So könne man in Ansehung der Erscheinung die Zeit zwar nicht aufheben, ob man zwar wohl die Erscheinungen aus der Zeit wegnehmen könne.

Die Auffassung des Physikers, John A. Wheeler, dass Zeit die Methode der Natur sei, zu verhindern, dass alles auf einmal passiere, führt das Phänomen Zeit auf eine Reihe von Fragen: Hat die Zeit einen Anfang, ein Ende? Schließt sich Zeit zyklisch zu einem Kreis? Wie kommt es zu dem Unterschied zwischen Vergangenheit und Zukunft? In unserem Leben machen wir unablässig Erfahrungen. Wir lernen aus der Vergangenheit für die Zukunft – und das ist eine notwendige Bedingung für die Möglichkeit der Erfahrung.

Yasuaki Kitagawa spielt in seiner Installation mit diesen Gedanken. Er befasst sich nicht nur mit der Zeit, sondern auch mit dem Messgeräten der Zeit, mit Uhren, die nämlich die periodischen Vorgänge der Zeit für die Festlegung von Zeitspannen bestimmen. Seine Installation zeigt, wie sich die Zeitmessung im Laufe der Geschichte geändert hat: Erddrehung, Wasseruhren, Räderuhren, Uhren, die zu modernen technischen Konstrukten, Quarzuhren und Atomuhren werden.

Yasuaki Kitagawa befasst sich mit dem Wesen von Raum und Zeit. Der Besucher der Ausstellung schüttet Sand in das Rad und schlägt den riesigen Zeiger an. Leise rieselt der Sand, die Zahlenräder begeben sich in Bewegung, ein rhythmischer Takt erklingt. Die Installation zeigt, dass der Ablauf der Zeit davon abhängt, wie sich Beobachter und Uhr zueinander bewegen – bewegt er sich denn nicht, um Sand in das Rad zu gießen, bewegt sich auch die Uhr nicht weiter. Es ist die Zeit, deren Verstreichen relativ ist.

Galerie Perpetuel ab 9. Februar

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