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Neue Gesichter Thorben Eggers & Eduard Zent

Das menschliche Gesicht halt viele verschiedene Facetten. Auf der einen Seiten vermittelt das Gesicht durch seine Vertrautheit den Eindruck, sein Gegenüber einordnen zu können, auf der anderen Seite zeigt das Gesicht aber auch, dass diese verschiedenen Facetten nicht immer eindeutig einzuordnen sind.

Die ausgestellten Werke von Thorben Eggers und Eduard Zent befassen sich mit eben diesem Spiel zwischen Vertrautheit und Befremden.

Die beiden Künstler, Thorben Eggers und Eduard Zent, gehen unterschiedlich an das Thema heran.

Während Eggers mit seinem realistischen Malstil unterschiedliche Formen wählt, um ein Gesicht darzustellen oder es zu verhüllen, wie etwa durch Verschiebungen, Aussparungen und Defragmentierungen und diese Leerstellen dann den Betrachter füllen lässt, fängt Eduard Zent seine Modelle fotografisch ein. In seiner Serie „Moderne Transformation“ beschäftigt sich Zent mit Fiktion und Kulturgeschichte und lichtet dazu seine Modelle in traditioneller Kleidung ab, die auf unterschiedliche Kulturen verweist, aber stets in Verbindung mit einem modernen Element. Das kann ein I-Pad neben einem Gebetsteppich sein, ein roter Kopfhörer oder ein Basketball. Moderne und Tradition scheinen einander nicht auszuschließen, sondern sind jeweils ein Teil des anderen. Zent zeigt Menschen, die zwei verschiedenen Kulturen angehören. Sie kamen als junge Menschen nach Deutschland oder sind sogar in Deutschland geboren, doch sie tragen noch immer einen Teil ihrer anderen Kultur in sich. Kultuten, die einander nicht ausschließen, sondern sich ergänzen. Die Modelle blicken nicht in die Kamera, sondern melancholisch und ernst in die Ferne. Sie stehen vor einem dunklen Hintergrund, was die Assoziation zu den Alten Meistern hervorruft. Die Farben und Muster ihrer Kleidung gewinnen an Leuchtkraft.

Thorben Eggers nutzt zwar Fotografien als Ausgangspunkt für seine Malerei, doch in seinen Arbeiten setzt sich das malerische Moment durch. Anders als Zent steht für Thorben Eggers weniger die Kulturgeschichte im Fokus, sondern er setzt sich mit Bildern der digitalen Welt auseinander. Er beschäftigt sich mit Fragen zu Bildern aus dem Netz und Bildern auf der Leinwand. Wie verändert sich ein Bild, das vom Netz auf die Leinwand gezogen wird? Was ist der Unterschied zwischen ihnen? So gut wie nie das Gesicht seiner Porträtierten zu sehen. Es ist verdeckt durch einen Helm oder bleibt durch farbige Quadrate ausgespart. Der Maler versucht so die Vorstellungskraft seines Gegenübers anzuregen und spielt auch auf die Anonymität des Internets an, aber auch auf die Entblößung und Erschaffung falscher Realitäten und Identitäten. Eggers spielt mit Bildformaten und Motiven, sodass der Betrachter sich stets die Frage danach stellt, was er sieht: das tatsächliche Bild oder die Abbildung eines solchen.

>> Gerade die Arbeiten von Eduard Zent sind eine tolle und lohnenswerte Entdeckung. Er zeigt, dass Tradition und Moderne keine Gegensätze sind, sondern vielmehr zwei Seiten einer Medaille. Seine Arbeiten sind tiefgründig und regen zum Nachdenken an – sie sind so stark, dass die Malerei von Thorben Eggers im Vergleich dazu etwas abfällt.

Neue Gesichter

Thorben Eggers & Eduard Zent

Ab 14. Januar Galerie Rundgaenger

 

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