Sascha Weidner – Was übrig bleibt
Die Fotografien von Sascha Weidner fangen meist mit einem sensiblen, schon fast melancholischen Blick die Atmosphären, Stimmungen und die Schönheit eines Augenblickes ein. Auf der Suche nach einem magischen Moment zeigen seine Fotografien wunderbare Situationen, die die Einzigartigkeit des Lebens dokumentieren und aus dem Alltäglichen isolieren. Das können so unterschiedliche Dinge, wie ein blühender Kirschbaum, zerwühlte Bettlacken, Lichtreflektionen oder nackte Füße auf einer Steintreppe. Bei seinen Bildern handelt es sich um keine Schnappschüsse, sondern um komponierte Arbeiten. Die Grenze zwischen Authentizität und Inszenierung ist verschwommen. Reale Welten gehen in eigene Bilder über.
1001 kleinformatige Fotografien stehen auf den schmalen Regalen. Akurrat aneineinander gereiht. Geordnet nach den in ihnen vorherrschenden Farben. Von Tag zu Tag werden es aber weniger Bilder, denn die Idee der Ausstellung ist, dass jeder Besucher eine Aufnahme, die ihn besonders angesprochen hat, mit nach Hause nehmen darf – dazu muss er aber ergründen und aufschreiben, warum er sich gerade für dieses Bild entschieden hat.
Was übrig bleibt? Ein Stapel handschriftlicher Blätter mit Kommentaren zu Bildern und die Begründung, warum man sich für eine bestimmte Fotografie entschieden hat. Das sind Erinnerungen, die sich sich ins Gehirn gebrannt haben, Gefühle, die wieder aufleben, kunsthistorische Bezüge oder auch einfach nur, weil es das Bild gefallen hat.
>> Die Ausstellung im Fotografie Forum hat überhaupt nichts plakatives so wie die Fotografien von Weidner eben auch nicht plakativ sind. Sie halten sensible Momente fest.
Sascha Weidner – Was übrig bleibt Fotografie Forum 10. Dezember 2016 bis 29. Januar 2017
