Material Girls

Die Ausstellung zeigt zwei Künstlerinnen: Anna Stroh und Anna Nero. Bildhauerin und Malerin. So unterschiedlich die ihre Ausdrucksformen zunächst sind, so haben sie doch auch viel gemeinsam.

Während Anna Stroh sich mit ihren Stahlfiguren mit räumlichen Fragen auseinandersetzt, setzt sich bei Nero der Raum im Bild aus verschiedenen eben zusammen. Geometrische Abstraktion, scharfe Kontraste leuchtender Farben. Nero arbeitet mit klar umrissenen Rahmen oder Formen, doch innerhalb dieser Ordnung kommt es zu einem, wenn auch kontrollierten, Bruch. Die räumlichen Abgrenzungen und Raster werden durch Formen gestischer Malerei gebrochen.

Stroh bezieht den Raum, in dem ihre Arbeiten ausgestellt werden, ein. So verlängert der Schatten die Skulptur über ihre materiellen Grenzen hinaus und zwischen den einzelnen Stahlformen scheint die Wand hindurch. Ihre Skulpturen sind zwar aus Stahl, doch ihre Formgebung so grazil, dass sie sich beinahe schwerelos, lebendig an den Wänden zu bewegen scheinen. Durch Pulverbeschichtung oder Lackierung erhalten die Skulpturen intensive klare Farben, die Strohs Arbeiten, betrachtet man diese aus der Ferne, an expressive Malerei zu erinnern scheinen – mit dem Unterschied, dass ihre Werke in den Raum hineinzuragen scheinen.

Bei beiden Künstlerinnen bietet der Titel der Werke eine zusätzliche Ebene der Darstellung. Er greift zwar Vertrautes auf, doch beleuchtet er, unterstrichen durch die aus dem Raster heraustretenden Formen, eine ungesehene Seite.

>> Zwei unterschiedliche Künstlerinnen, die auf den ersten Blick nur ihren Namen gemeinsam haben. Dennoch harmonieren ihre Arbeiten und die unterschiedlichen Medien und Arbeitsweisen gut miteinander.

Material Girls

Ab 4. November 2016

Galerie RUNDGAENGER