Annie Leibovitz: Women – New Portraits

Auf zwei großen Bildschirmleinwänden sind Fotografien zu sehen. Sie laufen wie in einem Film ab. Langsam, ruhig, monoton. Der Betrachter verliert sich in ihnen: überdimensionale, beeindruckende Aufnahmen. An einer Pinnwand sind weitere Bild festgemacht. Es sind Fotografien von Frauen, berühmter Frauen. Frauen, die sich durch ihre Besonderheit auszeichnen, Frauen, die aus der Menge herausragen.

Es sind Bilder der der Fotografin Annie Leibovitz. Zum Teil Auszüge ihrer ursprünglichen Fotoreihe des Projektes „Women“, das sie vor 15 Jahren in Zusammenarbeit mit ihrer Lebensgefährtin Susan Sontag begann und nun fortgesetzt wird durch ihre jüngsten, zum Teil bisher unveröffentlichten Bilder.

Ihre Fotografien zeigen die Rolle der Frau und wie sie sich bis in die heutige Zeit gewandelt hat. Was macht eine Frau aus? Was bedeutet Emanzipation und was ist eine emanzipierte Frau?

Die Fotografin fängt die Ernsthaftigkeit der Frauen ein. Sie zeigt deren Selbstbewusstsein, deren Leistung, ordnet sie nicht selten in die Geschichte ein, inszeniert sie ikonografisch. Leibovitz zeigt eben nicht den Kampf der Geschlechter, sondern, dass die Frau da ist, dass sie schon immer da war. Es sind muskulöse Frauen, willensstarke und doch zugleich sinnliche Frauen. Die Frauen blicken in die Ferne oder aber auch in die Gegenwart, den Betrachter direkt an.

>> Starke Arbeiten einer starken Frau, die es versteht, ihre Modelle in ihren privaten Momenten einzufangen und jede Fotographie wie ein Gemälde der Alten Meister erscheinen zu lassen. Fotografien, die berühren und unter die Haut gehen.

Annie Leibovitz, WOMEN: NEW PORTRAITS 14. Oktober-6. November 2016 Kunstverein Familie Montez