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Daniel Hartlaub "The Girl Who Never Was"


Foto: Niko Neuwirth

Die gesamten Wände des 1822-Forums sind mit dunklen Kohlezeichnungen versehen und zeigen die perspektivischen Ansichten einer einsamen, düsteren, verlassenen Wohnung - eine Wohnung in der mit aller Wahrscheinlichkeit ein Verbrechen verübt wurde.

Ein geöffnetes Fenster ermöglicht den Blick in eine unbekannte, ausgestorbene Stadt. Hochhäuser ragen in den Himmel, mehrspurige Straßen schlingeln sich durch sie hindruch. Trotz ihrer Größe erweckt die Großstadt den Eindruck einer ausgestorbenen Geisterstadt. Anonymität und Tristesse werden auf die Spitze getrieben.

Ein trüber Spiegel hängt an der Wand, ein einsamer Schuh befindet sich in der Ecke. Wem gehört der Schuh und was ist mit seiner Besitzerin geschehen?

Die Abbildung einer weißen Badewanne ruft Erinnerungen zu dem Horrorfilm "Pycho" hervor. Ein Abdruck einer Hand lässt erahnen, dass dort etwas Unheimliches geschehen sein muss. An einem schiefen Haken, versuchte sich wohl jemand mit letzter Kraft festzuhalten.

Der Künstler Daniel Hartlaub schwärzt für seine raumumgreifende Zeichnungen weißes Papier mit Kohle und radiert dann weiße Linien, Flächen oder Strukturen weich heraus. Seine Zeichnungen umhüllen den Raum in ein düsteres Ambiente und ziehen den Besucher der Ausstellung in das dramatische Ereignis der Szenerie mit hinein. Er wird zum Voyeur der Geisterszenerie, zum Ermittler des Geschehens und begibt sich auf Spurensuche.

Daniel Hartlaub: "The Girl Who Never Was"

24. Mai bis 2. Juli

1822-Forum

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