Mechanismen der Gewalt
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Der Frankfurter Kunstverein widmet sich mit der Doppelausstellung "Mechanismen der Gewalt" ausgewählten Arbeiten der aus Guatemala stammenden Künstlerin Regina José Galindo und dem italienischen Künstler Arcangelo Sassolino. Die Arbeiten werden einander so gegenübergestellt, dass durch ihre Verbindungen neue Blickwinkel und Betrachtungen entstehen.
Die Grenzen der Kunst werden ausgelotet und der Frage nach der Rolle der Kunst in unserer Gesellschaft nachgegangen.
Die Künstler konfrontieren ihre Ideen mit der sozialen Realität.
Während sich Galindo in ihrer kompromisslosen Performancekunst mit den Auswirkungen physischer Gewalt auf den Körper (sowohl auf den individuellen als auch auf den sozialen) auseinandersetzt, lässt Sassolino seine Skulpturen von Kräften bestimmen, die jederzeit ihr Gewaltpotential entladen können.
So setzt Galindo ihren eigenen Körper extremen Situationen aus. Das Leid, welches ihr widerfährt, ist für den Betrachter in vielerlei Hinsicht spürbar, ruft aber ein Gefühl von Ohnmacht hervor. Sie thematisiert vor allem den sozialpolitischen Kontext ihrer Heimat Guatemala: jahrelanger Bürgerkrieg und darauffolgende politische Instabilität. Davon ausgehend untersucht Galindo Auswirkungen sozialer Ungerechtigkeit, Diskriminierung, die durch ungleiche Machtverhältnisse hervorgerufen werden.
Sassolino beschäftigt sich in seinen raumgreifenden Installationen mit brachialen Lauten und bewegungsloser Stille. Er bringt seine Skulpturen an die Grenzen ihrer Widerstandsfähigkeit. Die Materialien wie Stahl, Glas oder Beton werden bis an ihre Belastungsgrenzen getrieben. Kontrolle und Unberechenbarkeit treffen aufeinander. Die Situation kann jederzeit umspringen.
--> Nervenaufreibend und beängstigend. Gerade die Arbeiten von Arcangelo Sassolino lassen den Besucher nicht gerade umbekümmert durch die Ausstellung gehen.
Regina José Galindo/ Arcangelo Sassolino
Mechanismen der Gewalt
19.02.-17.04.2016
Frankfurter Kunstverein