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Billinger & Schulz Unlikely Creatures (1) who we are

Wir manipulieren unseren Körper und passen nie wirklich in das Bilder unseres Selbst - in unsere Konstruktion eines Menschen. Wir wollen etwas anderes sein und sind es dann doch nicht.

Seit der Renaissance lässt die Kunst immer wieder neue Lösungen einfallen: Es gibt Feen, es gibt Monster, es gibt Nymphen. Alles sonderbare, fantastische Geschöpfe. Doch eben diese unlikely creatures, die unwahrscheinlichen Wesen, können wir nicht zuordnen.

Vera Billinger und Sebastian Schulz, die beide als Künstler und Choreographen arbeiten und die Rolle des Körpers in den Fokus stellen, stellen in ihren Tanz- und Körperstudien die Frage, welches Bild vom Menschen uns hier und heute anspricht. Wie Maler der Renaissance studieren sie menschliche Körper und lassen sie zu den Kreaturen werden, die sie verkörpern sollen.

Fünf Tänzerinnen und Tänzer werden zu den "Unlikely Creatures". Gelassen, fröhlich oder mit ausdruckslosem Pokerface tanzen sie zu der Musik, die Anton Kaun von seinem Mischpult aus produziert. Zeitweise singt er selbt in das Mikrofon. Dann wird es plötzlich wieder ganz still und die Musik tritt wie ein Faustschlag erneut ein. Der Betrachter kann sich nur kurz auf die Schönheit der Bilder einlassen; immer wieder werden sie nämlich von Störgeräuschen gebrochen.

Die Tänzerinnen und Tänzer exerzieren all das, was die Geschichte des Tanzes hergibt: klassisches Balett, Modern, Disco bis hin zum fröhlichen Radschlagen - nicht aber chronologisch, sondern kreuz und quer gemischt.

Am Bühnenrand liegen diverse Kleidungsstücke bereit. Fein säuberlich zusammengelegt - von der Schlaghose über den Gummirock bis hin zu den skurrilsten Schuhmodellen. Nach jedem Tanz wird die Kleidung gewechselt. Die Tänzer und Tänzerinnen schlüpfen immer wieder in neue Rollen: laszive Tänzerin, Transgender, Hipster. Asexuelle Madonna oder Körpermerkmalen, asiatisches Schulmädchen.

Bald beginnen sie ihre Körper mit Farbe zu bemalen. In diversen Stadien des Bemalt-Seins treten sie nackt auf. Am Ende sind sie nackt und voller Farbe. Nur ihre Augen leuchten heraus.

Was ist normal und warum geht der Mensch nie ganz in seinem Bild auf? Warum benötigen wir fanastische Wesen, Skurriles, um uns von uns selbst zu begeistern? In welche Rollen schlüpfen wir und was ist die treibende Kraft dahinter?

Billinger und Schulz gelingt es, fundamentale Ängste, die Unerfülltheit, aber auch die Schönheit eines Wesen realisitisch darzustellen. So lassen sie den Betrachter zwar mit vielen offenen Fragen zurück, aber angetrieben, sein Wesen und wer wir eigentlich sind, zu hinterfragen.

Verena Billinger & Sebastian Schulz (Düsseldorf/Frankfurt)

Unlikely Creatures (1) - who we are

Freitag, 22.4., Sa. 23.04.2014

Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main

"Unlikely Creatures" im Mousonturm Frankfurt.  Foto: Florian Krauß

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