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Shahryar Nashat Model Malady


In seiner Ausstellung "Model Malady", die derzeit im Portikus zu sehen ist, lenkt der in Berlin lebende Künstler Shahryar Nashat den Blick des Betrachters und fokussiert dabei das Unbeachtete.

Für seine Arbeiten bedient er sich unterschiedlichen Medien, wie Video, Fotografie und Skulptur.

Die ausgestellte Videoinstallation "Present Sore" (2016) hat, anders als man es von Videoinstallationen gewohnt ist, ein vertikales Format (9:16) und assoziiert so das Filmen mit einem Smartphone. Dort zeigt Nashat die Figurenstudie eines zusammengesetzten Körpers. Durch den Aufwärtsverlauf des Videos (eben von den Füßen zum Kopf) ist das Hochformat notwendig. Der Körper wird nicht als Ganzes gezeigt, sondern mit den Nah- und Detailaufnahmen fragmentiert. Im Fokus stehen dabei die beweglichen Körperteile und Gliedmaßen. Ihre Funktion ist durch die Einzelaufnahme isoliert - sie dienen lediglich als Werkzeuge. Nashat zeigt so das Zusammengesetzte des menschlichen Körpers - Körper, Typen, Gender werden zum Sujet gemacht.

Nashat versucht den Körper außerhalb von traditionellen Idealformen zu zeigen. So zeigt er auch Prothesen oder Wunden und stellt stets deren motorische Funktionen in den Mittelpunkt. Für den Künstler ist der Körper in Aktion von Interesse, eben weil er nicht einfach ausgestellt wird und weniger manieriert ist als eine Pose. Die ästhetischen Gesten ergeben sich dann nicht aus dem Dargestellten, sondern aus der Art und Weise des Betrachtens. Wenn der Körper mit Handlungen und Gesten versehen ist, wird ein Narrativ für ihn beschrieben. Er bekommt Handlungsmacht. So können dann auch passive Bilder, wie Schlafende, gleichermaßen machtvolle Bilder sein.

In der ebenfalls ausgestellten Installation "Chômage Technique" zeigt Nashat Sockelblöcke, die auf Stühlen platziert sind. Das, was der Sockel für das Kunstwerk ist, ist der Fuß für den Körper. So spielt der Künstler damit, dass der Sockel überflüssig geworden. Der Titel des Werkes bezieht sich auch auf den französischen Audruck, wenn Arbeiter in einer Fabrik auf Kurzarbeit gesetzt sind, ihre Löhne aber weiter gezahlt bekommen.

In einer Welt von Körpern, die in Pixeln gezeigt werden, sind Sockel in einer Art Chômage (Arbeitslosigkeit), denn sie stützen niemanden mehr. Hochauflösende Bilder stehen heute im Dienst der Unterstützung des Körpers und machen den Sockel überflüssig.

--> Auf eine zunächst sehr abstrakte Weise lässt uns die Ausstellung vielleicht ein wenige ratlos mit der Frage zurück, was der Körper, neben all seinen Inszenzierungen noch ist. Wir sind fokussiert auf Idealformen ohne uns über Handlungen und Gesten bewusst zu werden.

Shahryar Nahat

Model Malady

Portikus

23.04.-19.6.2016

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