Fortsetzung folgt - to be continued

Erst in den 1960er Jahren wurde die Wiederholung, das Serielle und die Reproduktion als eigenständiges Medium in der Kunst akzeptiert. Doch schon vor Andy Warhol untersuchten Künstler die Eigenständigkeit des einzelnen Bildes im Kontext der Serie.

In der derzeitigen Ausstellung in der Galerie Anita Beckers wird das Serielle und das Prinzip der Wiederholung in den Fokus gestellt: So zeigt das Hohlspiegelobjekt Adolf Luthers sich wiederholende Formen, die trotz ihrer Gleichheit - je nach Standpunkt des Betrachters - ganz unterschiedlich werden. Mit seinem Spiegelobjekt bricht er das Licht und die Kunst erfährt ihre Vollendung erst durch die Brechung des Lichts, und die Interaktion mit ihrer Umwelt oder dem Betrachter. Mit seiner Form der Darstellung versucht Luther neue Wirklichkeitsformen aufzuzeigen, denn die Wahrheit stecke nicht in der Übereinstimmung mit der optischen Realität. Luther versucht eine Welt aufzuzeigen, die sich auch hinter dem Schein darstellen lässt.

Norbert Frensch setzt sich in seiner Malerei mit dem Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit auseinander. Er malt immer wieder das gleiche Motiv, aber zeigt in seinem malerischen Prozess die unterschiedlichen Lichtverhältnisse.

Besonders beeindruckend sind die fotografischen Papierschnittobjekte der Künstlerin Christiane Feser. Sie schafft verschachtelte sich wiederholende zellenähnliche Konstrukte optischer Perspektiven und Räumlichkeiten. Durch ihre Verfremdungen und plastische Einschüber scheint der Wahrheitscharakter der Fotografie in Frage gestellt. Durch das Spiel von Licht und Schatten entstehen neue Wahrnehmungen

Methodisch reduzierte Wiederholungen üben eine Faszination aus. Spannend - Werke, die den Betrachter in ihren Bann ziehen. Absolut sehenswert!

Fortsetzung folgt - to be continued

Galerie Anita Beckers, Brauchbachstraße 9

16.01. - 27.02.2016