Jompet Kuswidananto: Power Unit

In der traumhaften Szenerie „power unit“ von dem indonesischen Künstler Jompet Kuswidanato werden durch Geräusche und elektrische Impulse die körperlosen Hüllen künstlich belebt, denn durch die kinetische Präsentation werden Vermittlungsmöglichkeiten und -prozesse in Gang gesetzt und die Besucher dazu animiert, mit Hilfe von Bewegungssensoren mit den leeren Körperhüllen zu interagieren.

Zusammengesetzt aus Schuhen, Motorradteilen und unterschiedlichen Kleidungsstücken, wirken die Körper beinahe gespenstisch und scheinen eine öffentliche Demonstration oder politischen Kundgebung nachzustellen.

Mit seiner Installation geht es dem Künstler um die kritische Reflexion der starken Veränderungen im politischen und sozialen Diskurs seit dem Fall des autoritären Regimes der „new order“ in Indonesien (1967-1998).

Der Wandel Indonesiens zu einer Demokratie verlief nicht ohne Probleme und Spannungen und noch heute bleibt es umstritten, was das Konzept und die Definition einer Demokratie oder einer demokratischen Gesellschaft sein kann, denn noch immer erscheint es einfacher, die Massen trotz der Zeit der zunehmenden Freiheit zu organisieren – und dennoch gewannen viele unterdrückte und nicht gehörte Stimmen nach dem autoritären Regime der „new order“ ihren Einfluss zurück und machten ihre Ansprüche in der Mitgestaltung des Landes geltend.

Mit „power unit“ zeigt Jompet wie neue Muster der Gruppenzugehörigkeit und Bilder einer persönlichen Identität das politische Verhalten in Indonesien beeinflusst und verändert haben.

Über das politische Verhalten der Menschen - eine Ausstellung, die auch uns zum Nachdenken über unser Handeln anregen sollte.

Jompet Kuswidananto: Power Unit (2015)

Frankfurter Kunstverein

26. Oktober 2015 bis 10. Januar 2016